Halb 9 am Abend in Córdoba: Maike, André, Christian und ich können es kaum abwarten! Wir stehen am Busterminal und warten auf den Bus nach Mendoza. Kurze Zeit später kommt er an, wir geben unser Gepäck auf und steigen ein. Es gibt Abendessen, gar nicht mal so schlecht für schnelles Fertigessen, und später schlafen wir während dem Film ein. Als ich aufwache, ist der Rest der Truppe schon wach und ein Blick aus dem Fenster verrät mir, dass es nicht mehr weit nach Mendoza ist. Die karge Landschaft der Sierras, die Córdoba umgibt, weicht einer Wüstenlandschaft mit Weinanbaugebieten und Bergen im Hintergrund. Klingt verrückt, oder? Wüste, Wein und Berge; Wo gibt es denn so etwas? In Mendoza eben!
In Mendoza angekommen, machen wir uns fertig für unseren ersten wichtigen Stopp: Eine Weintour durch Maipú! Maipú liegt ca. 20km von Mendoza Stadt entfernt und ist dafür bekannt, Weingüter mit dem Fahrrad abklappern zu können. Quasi die erschwingliche Backpackerversion von einer Weinprobe.
Nachdem wir endlich in Maipú angekommen sind, nach einer nie enden wollenden Busfahrt, suchen wir die Fahrradverleihe auf und müssen enttäuscht feststellen, dass alle Fahrräder bereits verliehen worden sind. Der Besitzer einer Bodega, der so nett ist uns weiterzuhelfen, empfiehlt uns eine Bodega in der Nähe, Trapiche – und fährt uns im Auto gleich hin! Dort startet unmittelbar nachdem wir ankommen, die Führung durch das Weingut, die ihren krönenden Abschluss in einer Weinprobe findet! Ich muss an dieser Stelle vielleicht hinzufügen, dass wir seit unserer Ankunft in Mendoza nichts gegessen haben und die 3 Weine auf leeren Magen trinken. Maike und ich sind also schon nach der ersten Weinprobe leicht angeschwippst ;) Die Jungs trifft es nicht so hart, oder vielleicht lassen sie es sich einfach nicht so leicht anmerken!
Nach einer erfolgreichen ersten Weinprobe, *hicks*, geht es endlich zum Essen! Wir verlassen das Weingut, wechseln die Straßenseite und landen in einem Hostel mit Restaurant! Und was für ein Restaurant! Wenn ich jetzt daran denke, läuft mir immer noch das Wasser im Munde zusammen. Frisch gestärkt von dem leckeren Essen, gehen wir wieder zur ersten Bodega zurück, mit dem Besitzer, der uns netterweise weitergeholfen hat. Seine Bodega ziert eine große, violette Flasche Wein am Eingang. Ab 17.00 -18.00 Uhr findet eine Happy Hour statt, in der man -Ja, ihr hört schon richtig- eine Stunde lang Wein trinken kann ohne einen Cent bezahlen zu müssen!
Er, der Bogeda-Besitzer, der wie wir im Nachhinein beim Anstoßen herausfinden, auch Christian heißt, wirbt so seine Hausweine an und stellt jedem frei ihm etwas Trinkgeld zu geben. Mit uns, hat er spendierfreudige Kunden gefunden. Die Jungs und ich kaufen jeweils ein bis zwei Flaschen des Weines des Hauses, den er uns zum Probieren gegeben hat. Im Laufe des Abends trinkt jeder von uns mindestens eine komplette Flasche Wein – und genau so, sind wir danach auch unterwegs: Etwas beschwippst, aber glücklich! Ein toller erster Tag in Mendoza, der Abends noch in einem Burgerladen auf der Avenida Arístides und später, müde, aber zufrieden in unserem AirBnB endet!