Ab in die Anden von Argentinien

6.30 Uhr in unserem Airbnb in Mendoza: Es ist Zeit aufzustehen. *gähn* Heute liegt ein langer Tag in den Anden vor uns… Die Jungs schlafen noch gemütlich in ihren Betten, als Maike und ich aufstehen und uns fertig machen. Doch bald klingelt auch ihr Wecker. Kurze Zeit später sind wir abfahrbereit. Wir lassen uns im Taxi zum Flughafen kutschieren, um dort unser Auto abzuholen. André quatscht mit der Dame am Schalter, während Maike, Christian und ich in der Eingangshalle des Flughafens noch halb vor uns hindösen. Bald darauf werden wir zu unserem Auto geführt, schmeißen unser Gepäck in den Kofferraum und fahren los. Ab in die Anden! André fährt, Christian bespaßt in als Beifahrer und ist dazu verpflichtet, während der Fahrt nicht einzuschlafen. Maike und ich sind Fotografinnen (spezialisiert auf schnelle Fotos aus dem fahrenden Auto) und Christian und ich teilen uns die wertvolle Aufgabe des DJ’s auf der langen Fahrt in die Anden.

Puente del Inca in den Anden

An der nächsten Tankstelle – ich sollte an dieser Stelle erneut erwähnen, dass wir bis jetzt nichts gegessen haben – kaufen wir uns Brötchen, Facturas und Kaffee, um die lange Reise zu überstehen. Was danach folgt, ist eine unglaublich schöne Landschaft rechts und links der Fahrbahn, und ungefähr alle 10 Minuten ein lautes „STOPP“ von Maike und mir, um aus dem Auto zu steigen, die Anden zu bewundern und Fotos zu schießen. Unser nächster Stopp ist der „Puente del Inca“, ein durch Erosion natürlich gebildeter Felsbogen, an dem eine schwefelhaltige Quelle entspringt. Hier verzehren wir unsere kurz zuvor gekauften Empanadas. Lange bleiben wir nicht, denn wir müssen los zu unserem nächsten wichtigen Stopp, dem „Parque Nacional Aconcagua“. Der Aconcagua ist der höchste Berg Amerikas, als auch der höchste Berg außerhalb von Asien. Definitiv ein MUST auf jeder Reise nach Mendoza!

Parque Nacional Aconcagua in den AndenNach dem Rundgang, seeeeehr vielen neuen Bildern und einem Apfel als Zwischensnack, geht es für uns weiter Richtung chilenische Grenze, zur Statur des „Cristo Redentor de los Andes“ auf 3832 m Höhe. Auf der Schotterpiste bis zum Gipfel schauen Maike und ich verängstigt aus dem Fenster – viel Platz ist da nicht zwischen der Fahrbahn und dem Abgrund! Wir überstehen die Fahrt aber, gelangen an die Spitze des Passes und bewundern den Ausblick auf die Anden! Es ist ziemlich windig hier oben; Zu nah an den Abgrund will ich nicht gehen vor Angst von einem Windstoß ergriffen und nach unten geschleudert zu werden. Die Jungs sind da schon etwas mutiger und schießen fleißig Bilder. Um uns wieder aufzuwärmen, gibt es oben an einem Stand eine heiße Schokolade mit Alfajores! Frisch gestärkt, machen wir uns auf den Weg nach unten und lauschen der entspannten und melodischen Musik von Christian, die die Berge um uns herum noch viel majestätischer wirken lässt – Hundi, von Alexander Marcus. Die Jungs singen voller Begeisterung mit, während Maike und ich uns hinten im Auto vor Lachen nicht mehr einkriegen können!

Uspalatta Anden

Die letzte Etappe unseres Tages ist die Fahrt zu unserem Airbnb in Uspalatta, dem absolut besten Airbnb, in dem ich bisher untergekommen bin. Die rosa Hütte befindet sich etwas versteckt mitten in der Wüste umgeben von ein paar weiteren Hütten und den Anden. Wir sind erschöpft von der Reise und läuten einen entspannten Abend ein. Wir gehen gemütlich in Uspallata essen und kaufen für den nächsten Morgen ein. Als wir nachts an der Hütte ankommen und den Blick nach oben richten, begegnen wir einem wunderschönen Sternenhimmel, an dem man die Milchstraße perfekt erkennen kann. Es ist so schön, dass wir zwei Bänke aus dem Hof vor die Hütte hieven und uns Decken von innen schnappen, um die Sterne zu beobachten, tiefgründige Gespräche zu führen – aber auch um für einen Moment die absolute Stille zu genießen. Als es uns doch etwas zu kalt wird und die Gespräche von der Existenz allen Lebens in Fußball übergehen, merken wir, dass es Zeit ist reinzugehen, Karten zu spielen und Wein aus Mendoza zu trinken. Zwei  Flaschen Wein später endet der Abend für uns alle, wie am Vorabend, müde aber zufrieden, in einer Hütte am Ende der Welt.